Aufstockung Gelber Block

Um neuen Wohnraum zu schaffen wird der 1927 errichtete „Gelbe Block“ im Münchner Westend saniert und zweigeschossig aufgestockt. Hierbei wird von der Wohnungsgenossenschaft München West speziell der Bedarf an familiengerechten Wohnungen gedeckt, was für die Tragwerksplanung bereits die erste Herausforderung darstellte. Es wurden Brandabschnitte vergrößert und die Lastabtragenden Bauteile der Aufstockung passen nicht immer mit denen aus dem Bestand zusammen. Darüber hinaus ergaben sich bei der Bestandsuntersuchung Diskrepanzen zwischen damaliger Planung und Ausführung. Gerade die hochbelasteten Mittelfundamente des Gebäudes wurden zu schmal ausgeführt und waren bereits mit der Belastung aus dem Bestandsgebäude kaum nachzuweisen. Außerdem wurde ein kompletter Riegel auf einer Auffüllung gegründet. Fortan lag der Fokus darauf, möglichst viel Gewicht einzusparen. Durch eine geschickte Wahl des Tragsystems aus Holz in Verbindung mit Leichtbeton in den Treppenhäusern, sowie einer sehr detaillierten Fundamentbemessung wurde es dennoch möglich die zwei-geschossige Aufstockung zu realisieren. Obwohl das Gebäude in Gebäudeklasse 5 eingestuft ist, wurde für die Außenwände die Holztafelbauweise gewählt, um die Dämmebene in die Tragwerksebene zu legen. Die Mitteltragwand hingegen ist in BSP geplant um wiederum geringere Querschnittsabmessungen zu erhalten. Zusätzlich zur Aufstockung wurden vorgestellte Aufzugsschächte sowie abgehängte Balkone für das Bestandsgebäude geplant. Eine besondere planerische und organisatorische Herausforderung lag darin, dass das Genossenschaftshaus während der kompletten Bauzeit bewohnt bleibt.